Geschichte

Der Bundesstaat Florida, auch Sunshine State genannt, hat eine Fläche von 139.671 Quadratkilometern. Der höchste Punkt liegt gerade 105 Meter über dem Meeresspiegel. Die Küstenlänge beträgt 2 173 Kilometer, die größte Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung etwa 725 Kilometer und ungefähr 580 Kilometer in Ost-West-Richtung zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Golf von Mexiko. Hauptstadt Floridas ist Tallahassee, die Stadt liegt im so genannten Panhandle (Pfannenstiel) an der nördlichen Golfküste. Von der Natur her ist Florida ein feuchtheißes, moskitoverseuchtes Sumpfland, doch merkt man das heute kaum noch. Die bewohnten Gebiete werden regelmäßig gegen die lästigen Stechmücken gespritzt und alle Gebäude sind klimatisiert, wurde doch die Klimaanlage in Florida erfunden und machte erst das Leben erträglich dort. Nur noch in den Nationalparks, den Everglades und auf den Keys kann man die ehemalige Natur erahnen.

Ein Ausflug in die Geschichte
Zwei Namen aus der Geschichte Floridas sollen hier vorangestellt werden, denen man immer wieder in Straßen- und Ortsnamen begegnet. Der erste Europäer, der dieses von etwa 10.000 Indianern bewohnte feuchtheiße Sumpfland betrat, war der spanische Konquistador Juan Ponce de León; da sich das Land in der vollen Pracht der österlichen Frühlingsblüte präsentierte, soll er ihm den Namen La Florida (das blühende Land) gegeben haben.. "Hier muss es sein!" rief er am Morgen des 3. April 1513 aus, ganz sicher, endlich das Ziel seiner Träume erreicht zu haben. Der einstige Begleiter von Christoph Kolumbus war mit einer Karavelle in einer der zahlreichen Buchten der Atlantikküste - beim heutigen St. Augustine - vor Anker gegangen. Von den sich versteckt haltenden Ureinwohnern beäugt, begann de León in der Uferregion nach Süßwasserquellen zu suchen. Er war nicht, wie viele seiner Vorgänger, die seit Kolumbus (1492) auf der Suche nach dem sagenhaften El Dorado waren, wegen Gold hierher gekommen, sondern er hielt vielmehr Ausschau nach dem, wonach die meisten modernen Florida-Urlauber noch heute suchen: dem Jungbrunnen. Zugegeben, ewige Jugend hatte Ponce de León, als er nach einem Bad einer Quelle entstieg, nicht verliehen bekommen, doch Millionen Menschen, nicht nur im Rentenalter, unterziehen sich im Sonnenstaat Florida Jahr für Jahr zumindest einer Verjüngungskur.
Der Öl- und Eisenbahnmagnat Henry Flagler dagegen entdeckte Florida für die Neuzeit. Er baute 1894 eine Eisenbahnlinie entlang der Ostküste und errichtete eine Kette von Luxushotels zwischen St. Augustine und Key West. Viele Besucher, vor allem reiche New Yorker, strömten in den vormals unwirtlichen Urwald und ließen ihn zur Topurlaubsdestination werden. 1935 wurde bei einem der schlimmsten Tornados die Eisenbahn zerstört und nie wieder repariert. Heute ist es die Interstate I95, die an der Atlantikküste Floridas die Rolle der Eisenbahn übernommen hat, doch die empfehlenswertere Strecke ist der Highway 1. Ihren Ausgangspunkt hat die "US1" in Maine, von dort folgt sie mit Unterbrechungen der Atlantikküste hinunter nach Key West. Parallel dazu verläuft der Highway A1A, meist direkt am Strand entlang, von Amelia Island im Nordosten bis nach Miami - vor allem für Surfer eine der Traumstraßen der USA!
Mit der Ankunft der Spanier Anfang des 16. Jh. Begann das tragische Ende der in Florida lebenden Indianerstämme. Zweihundert Jahre später waren sie ausgerottet durch Angriffe der Spanier und Briten, aber auch durch ihre Anfälligkeit für die Krankheiten der Weißen.
1763 erhielt Großbritannien von den Spaniern ganz Florida im Austausch gegen Kuba und gab sogenannte "Grants" zur Gründung von weitläufigen Plantagen an Siedler ab. Es wurde vornehmlich Zuckerrohr, Baumwolle und Indigo angepflanzt, die Plantagen wurden mit Hilfe von schwarzen Sklaven bewirtschaftet. Einer der größten Landeigner war Richard Oswald mit 20.000 acres entlang des Halifax und Tomoka River (heute Ormond), wo er allein über 22.000 Pfund Indigo pro Jahr produzierte. 1783 allerdings musste Großbritannien Florida wieder an Spanien zurückgeben, worauf die meisten britischen Siedler das Land verließen und die Plantagen verwahrlosten. Erst zu Beginn des 19. Jh. vergaben auch die Spanier Land und neue Siedlungen entstanden, viele Siedler kamen von den Bahamas. 1819 wird Florida an die Vereinigten Staaten übergeben und wird schließlich 1845 der 27. Bundesstaat.
Schon am Ende des 18. Jh. waren immer mehr Seminole Indianer aus Georgia und Alabama ins Land gedrungen. Ihre Jagdgründe wurden durch die weißen Siedler immer mehr beschnitten und so kam es zu dem beiden Seminole Kriegen. Der 2. Seminole Krieg (1835 - 1842) kostete die Vereinigten Staaten mehr als jeder andere Indianerkrieg. Er begann Weihnachten 1835 in New Smyrna, wo alle Häuser niedergebrannt wurden. Im Verlauf des Kriegens wurden alle Plantagen zerstört.

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